Archiv für Juni 2010

Links *update*

Beiträge von Philipp Scharrenberger anlässlich eines Poetry-Slams.

Erst die Moral, dann das Fressen (TAZ Artikel)

Dungeons & Discours (Comic)

Update:

Neue „Geheimlehre“ bei Platon entdeckt.

Wenn man Beispiele und/oder Anspielungen benutzt, sollte man wissen auf was man anspielt und das auch so kommunizieren. Das gilt besonders für Personen, die im Licht der Öffentlichkeit stehen, wie einen Bundespräsidentenkandidaten. Bei der FAZ gibts es einen lesenswerten Artikel, welcher den intellektuellen Anstrich Wulffs ziemlich schnell wieder abblättern lässt. Lesen!

Orte des Philosophierens

Philosophie und Mathematik können und werden an den unterschiedlichsten Orten betrieben. In der Schule, in der Uni, im Alltag, einfach überall. Manche Orte eignen sich mehr, manche weniger. Man muss sich nur von Ablenkungen frei machen, um sich gänzlich, gleichsam meditativ in diese Gedankenwelt zu versetzen. Fermat hatte hierfür seinen Küchentisch. Sokrates philosophierte mitten auf der Agora (Marktplatz), vor dem Tempeleingang und bei den Konkurrenten der Stoa, deren Schule im doppelten Sinne gemeint ist (Gebäude+Lehre). Epikur zog sich in seinen Kepos (Garten), Platon in seine Akademie und Aristoteles in seine Wandelhalle (Peripatos) zurück. Alle drei übrigens außerhalb der Stadtmauern. Rene Descartes und Leibniz haben dafür einen sehr speziellen und sympathischen Ort gefunden an dem dies besonders gut möglich war. Das Bett. Descartes verließ es seltenst vor 11 und Leibniz hatte morgens im Bett mehr Ideen als er den restlichen Tag herunterzuschreiben vermochte.

Falls mich wer sucht, ich bin dann mal im Arbeitszimmer

Das deutsche Wir-Gefühl

Es hat sich ein kleines Zeitfenster geöffnet. Von jetzt bis maximal zum 11. Juli ist es möglich, sich selbst und seine Umgebung in schwarz-rot-gold zu verunstalten, für „´SCHLAND!“ zu fiebern und nach so einem 4:0 auch ein bisschen stolz zu sein. Das allein treibt schon bisweilen merkwürdige Blüten (Vuvuzelas, Vuvustops, Seitenspiegelkondome, „Rudelgucken“,Afrikadellen…). Etwas heikler ist, dass sich ein Nationalgefühl, Patriotismus, ein „Wir“ unter den Deutschen ausbreitet und verschollen geglaubte Phrasen reaktiviert. Bela Rethy will Blitzangriffe über rechts, spricht Özil deutsche Tugenden ab. Für ein paar Ewiggestrige seien die Deutschen eine Internationalmannschaft bei Namen wie Aogo, Taşçı, Boateng, Khedira, Özil, Trachowski, Podolski, Cacau und Klose. Frau Müller-Hohenstein will sogar einen inneren Reichsparteitag für Klose ausgemacht haben. Jetzt mal ganz im Ernst. Da zeigt sich nicht nur Der_Fuehrer irritiert und die Welt sucht nach nationalsozialistischen Altlasten im Wortschatz (Tabellenführer?) und stellt sich selbst ein Bein. Es fehlte einzig eine Abmoderation wie „und mit diesem Endsieg gibt die Wochenschau aus den deutschen Kolonien in Afrika zurück in die Hauptstadt.“ Das gab es schon einmal, als Satire. Aber wenn selbst die TAZ es locker nimmt, dann kann es ja gar nicht so schlimm sein? Zumal gibt es bereits ein Gerät, das Nazometer, welches auf genau solche Unachtsamkeiten aufmerksam machen soll. Schade, dass für das ZDF wohl kein Exemplar mehr übrig war. Aber die Frage bleibt. Was ist deutsch bzw. was sind die deutschen (Fußball)Tugenden?

Die deutschen Fußballtugenden sind noch einfach erklärbar. Die Deutschen spielen keinen schönen, trickreichen Fußball, sondern sind pragmatisch, laufen nach verlorenen Zweikämpfe hinter her und arbeiten bis der Schiedsrichter abpfeift. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“ wusste schon 1984 Helmut Kohl und auch Gary Lineker bringt es mit „Football is a simple game: 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans win“ auf den Punkt.

An der Frage was das deutsche Volkstum sei, haben sich schon viele Literaten, Philosophen, Politiker, jeder… abgearbeitet und doch keine wirklich überzeugende Antwort gefunden. Was ist D/deutsch? Ist es die Sprache? Ist es ein Gebiet? Ist es ein beständiger Kern oder etwas von den Umständen abhängiges? Letzte Woche bin ich durch Zufall auf  eine neue Lösung gestoßen. „Du siehst ja heute richtig deutsch aus!“ Der Irritation folgte die Einsicht: Deutsch ist…Socken in Sandalen zu tragen.


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